Partnerschaft
„Auch der Bereich Partnerschaft und Sexualität, da ist seit den Operationen, seit dem Fehlen der Geschlechtshormone der Wunsch nach Partnerschaft und Sexualität deutlich reduziert, und das war in meiner Jugendzeit nicht so. Da kann ich schon sagen, es ist ein Unterschied.“Frau F. G.*, 43 Jahre
Die sichtbaren Veränderungen der Akromegalie führen bei vielen Patienten bereits dazu, dass sie Hemmungen haben in Bezug auf eine Partnerschaft. Man fühlt sich nicht attraktiv genug, hat Angst vor Zurückweisung und vielleicht auch schon die eine oder andere negative Erfahrung gemacht. Hinzu kommen der mangelnde Wunsch nach Sexualität und die Angst, darüber zu reden. Dabei sind körperliche Nähe und Zweisamkeit wichtig für jeden von uns.
„Der Wunsch nach Sexualität ist einfach nicht da – aber nach Nähe und Fürsorglichkeit sehnt man sich schon. Dass man mal den Kopf an die Schulter legen kann oder dass man mal umarmt wird, der Wunsch ist ja da. Aber wenn das dann wirklich mal passiert, merke ich, wie ich zur Salzsäule erstarre – dann bin ich ganz erstaunt und reagiere abwehrend. Aber das ist nichts, worüber ich nachdenke, das passiert einfach so.“Frau R. B.*, 69 Jahre
„Ich habe in meiner Krankengeschichte dahingehend überhaupt keine Beratung bekommen, die Hormone wurden so wie das Schilddrüsenhormon behandelt, nach dem Motto: ‚Sie haben nichts, Sie brauchen nichts, wenn Sie keine Kinder haben wollen.’ Und dann wurde nie wieder ein Wort darüber verloren. Es fehlt für junge Frauen auch einfach die Beratung für diesen doch wichtigen Lebensbereich.“Frau F. G.*, 43 Jahre
Deshalb ist es wichtig, als Patient aktiv das Thema Sexualität mit dem Arzt anzusprechen. Ein Hormonmangel kann behandelt werden, und zwar mit Hormonen, die mit den körpereigenen identisch sind. Bei Frauen vor den Wechseljahren werden Östrogene und Gestagene ersetzt. Männer erhalten das männliche Geschlechtshormon Testosteron.
* Namen sind der Redaktion bekannt.