
Nachsorge - warum ist sie so wichtig?
Nachsorge - warum ist sie so wichtig?
Ist die Operation überstanden und sind eventuell notwendige Medikamente gut eingestellt, sollte man auf keinen Fall nachlässig werden. Es ist wichtig, dass Patienten mit einer Akromegalie zeitlebens in ärztlicher Kontrolle bleiben. Auch nach anfänglicher vollständiger Heilung sind Rückfälle (Rezidive) möglich.
Und natürlich muss bei nicht vollständiger Entfernung des Tumorgewebes der Wachstumshormonspiegel regelmäßig kontrolliert werden. Die Betreuung sollte in enger Kooperation mit einem Hausarzt und einem Endokrinologen erfolgen. Dann bestehen sehr gute Erfolgsaussichten für eine erhöhte Lebenserwartung bei guter Lebensqualität.
Folgende Nachsorge-Untersuchungen werden in regelmäßigen Abständen empfohlen:
Art der Untersuchung | Warum ist die Untersuchung sinnvoll? | Zeitlicher Abstand |
---|---|---|
Kontrolle der GH- und IGF-1- Werte | Rezidive können so frühzeitig entdeckt werden. | ca. alle 3 Monate im ersten Jahr, dann alle 6-12 Monate |
Kontrolle weiterer Hypophysenhormone | Verschiedene Hormonachsenausfälle können einzeln oder gemeinsam auftreten und eine Unterfunktion der Nebenniere, Schilddrüse und Geschlechtsorgane oder einen Diabetes insipitus bedingen. Siehe auch "Hypophyseninsuffizienz" | ca. 6-12 Wochen nach der Operation, dann einmal pro Jahr |
Kontrolle des Tumors mittels MRT | Rezidive können so als OP-fähig oder bestrahlungswürdig erkannt werden | ca. 3 Monate nach der OP, dann einmal pro Jahr; bei normalem GH- und IGF-1 und keinem Resttumor (bei erster Kontrolle) höchstens alle 2-3 Jahre |
Sehkontrollen: Sehschärfe und Gesichtsfeld | Sehstörungen können durch Druck des Tumors auf die Sehnerven entstehen. | einmal pro Jahr bei relevantem Resttumor, ggf. öfter, bei Druck auf den Sehnerv |
Krebsvorsorge (insb. Koloskopie) | Bei GH-Überschuss besteht ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten wie z.B. Darmkrebs. | einmalig, bei Akromegaliepersistenz erneut bis zu jährlich |
Blutdruck- und Blutzucker-Kontrolle | Da GH der Gegenspieler von Insulin ist, kann es bei GH-Überschuss zu einer gestörten Glukosetoleranz bzw. zu Diabetes kommen. Erhöhter Blutdruck kann z.B. durch nächtlichen Stress aufgrund einer Schlafapnoe verursacht werden. | alle 6 Monate |
Messung der Sauerstoffsättigung bzw. ggf. Schlaflabor zum Sclafapnoe-Screening | Schlafapnoe kann durch eine Verengung der Atemwege z.B. durch eine stark vergrößerte Zunge entstehen. | einmal pro Jahr bei Symptomen |
Knochendichtemessung zum Osteoporose-Screening | Osteoporose kann durch Hormonmangel (GH, Geschlechtshormone etc.) entstehen. | alle zwei Jahre bei Hormonmangel |
Untersuchung der Gelenke | Bei GH-Überschuss kann es zu Veränderungen an Knochen, Knorpel und Bindegewebe im Bereich der Gelenke kommen. | einmal pro Jahr, in Abhängigkeit von Symptomen |
Herzultraschall (Echokardiographie) | Bei GH-Überschuss kann sich das Herz vergrößern - es besteht dann die Gefahr von Herzrhythmusstörungen. | einmalig, im Einzelfall jährliche Kontrolle |
Schilddrüsenultraschall (Sonographie) | Bei GH-Überschuss kann sich die Schilddrüse vergrößern und ein sogenannter "Kropf" entstehen. | einmalig, im Einzelfall jährliche Kontrolle |